Die Ente, die den Mond fangen wollte

Eine Ente ruderte einmal den ganzen Tag mit ihren Gefährtinnen auf einem See herum und suchte nach einem Fisch. Als der Abend kam, ging der Mond auf und sein Spiegelbild schwamm auf dem Wasser. Noch immer suchte die Ente müde und hungrig im Schilf nach Futter.

Da erblickte sie das Spiegelbild des Mondes und rief aufgeregt: „Seht doch, seht was für ein großer Fisch dort schwimmt!“ Die anderen Enten aber ließen sich bei ihrer Futtersuche nicht stören. „Hier gibt es genug zu fressen“, schnatterten sie.

Doch die Ente wollte unbedingt den großen Fisch fangen und tauchte danach. Doch das Spiegelbild zerbrach und da war nichts, wonach sie hätte schnappen können.

Die anderen Enten hatten gesehen, wie ihre Freundin nach dem Mond tauchte und sie begannen zu lachen. Darüber schämte sich die Ente so sehr, dass sie nicht mehr zu ihrer Schar zurück schwamm. Noch einmal zu tauchen wagte sie nicht, aus Angst, wieder ausgelacht zu werden.

So blieb sie hungrig, mitten auf einem See voller Fische.